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Kindeswohlgefährdung erkennen und besonnen handeln

Der TVD hatte in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderschutzbund Westkreis Offenbach (DKSB) zu einem besonderen Fortbildungsseminar "Kinderschutz im Vereinssport" am 22. November ins TVD Sportzentrum eingeladen. Ausgewählte Trainer, Übungsleiter, Betreuer und Abteilungsleiter aus den Sportarten Aikido, Gerätturnen, Schwimmen und Tennis haben daran teilgenommen.


Ursula Abeln, Vorsitzende des DKSB, wies in ihrer Begrüßung auf die besonderen Herausforderungen der Turn- und Sportvereine hinsichtlich eines wirksamen und ganzheitlichen Kinderschutzes hin, der nur funktioniert wenn alle handelnden Personen über mögliche Gefährdungen informiert und für das besonnene Handeln im konkreten Fall sensibisiert sind. Ihr Wunsch wäre es, wenn sich auch andere Vereine aus der Region für ein solches Schulungsangebot interessieren und dem Beispiel des TVD folgen.

Gerhard Liebermann vom TVD Hauptvorstand machte deutlich, dass sich der TVD bemüht die Übungsleiter neben ihrer sportfachlichen Qualifikation auch in ihrer sozialen Kompetenz zu fördern. Kinder und deren Eltern sollen sich im TVD wohlfühlen und dazu zählen auch gut und umfassend ausgebildete Übungsleiter und Betreuer, die während des Trainings und bei Wettkämpfen Kontakt zu den Kindern haben, Vertrauen aufbauen und mögliche Gefährdungen erkennen könnten. Andernseits müssten sie sich auch ihrer Vorbildfunktion bewusst sein.

Der Seminarleiter Diplom-Psychologe Peter Lenz vom DKSB gab in den vierstündigen Seminar zunächst einen Überblick über den Begriff "Kindeswohlgefährdung" und zeigte anhand von Beispielen wie eng Kinderschutz und Vereinssport verbunden sind.

"Kindeswohlgefährdung ist eine gegenwärtige, in einem solchen Maße vorhandene Gefahr, dass sich bei der weiteren Entwicklung eine erhebliche Schädigung mit ziemlicher Sicherheit voraussagen lässt" (so der BGH). Die Ausprägungen der Kindeswohlgefährdung können vielfältig sein: Selbstgefährdung, Misshandlung, sexuelle Gewalt, Vernachlässigung und Mobbing sind typische Ursachen.

Im Seminar wurden mögliche Gefährdungshinweise dargestellt und Handlungsempfehlungen für typische Krisenfälle erarbeitet. Insbesondere ging es um die Frage wie in einem konkreten Fall mit dem betroffenen Kind und den Eltern kommuniziert werden soll. Dabei ist es auch wichtig, dass im Verein und in der Sportgruppe eine Kultur des Hinschauens und des strukturierten Handels entwickelt und gelebt wird.
Im Rahmen des Seminars wurden auch die rechtlichen Rahmenbedingungen für Übungsleiter diskutiert und Möglichkeiten aufgezeigt wie externe Fachkompetenz einbezogen werden kann.

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